Demo-Diary des Teams

Hier führen wir wie eine Art Logbuch über alle Demos, die uns in Bezug auf @yoga_ist_politisch bewegt haben. Positiv und negativ. Wir sind und waren inspiriert und motiviert. Aber auch abgeschreckt und entgeistert. Erlebe aus unserer Sichtweise die bewegendsten Demo-Erlebnisse der letzten Zeit.

Achtsam Aktivistisch! Statement zu UNTEILBAR September 2021 (Antonia)

Mein Yoga an diesem Wochenende? Die Unteilbar-Demo. Ich (Antonia) hab mich lange darauf gefreut, insbesondere da viele kleinere Organisationen (Antirassismus, Flüchtlingshilfe, Demokratieförderung etc., sehr viele Themen waren vertreten) gemeinsam dabei waren. Und dann sah ich die große Bühne der SPD und fraget mich: wie geht das zusammen? Die einen schieben ab, die anderen setzen sich dagegen ein?

Lektion 1 war schon mal: Komplexe Situationen aushalten lernen. Unterschiedliche Standpunkte können koexistieren. Ich bin also geblieben, auch wenn mir das absolut nicht gefallen hat. Ich war positiv überrascht von der friedlichen Stimmung und der Einhaltung der Maskenpflicht, aber den Lärmpegel und die Energie von tausenden Menschen bei einer Demo hatte ich ganz vergessen. Ich kam wieder an meine Grenzen und verließ den Zug dann auch nach anderthalb Stunden.

Was ich nun weiß ist, dass ich die unteilbar-Idee nicht in Gänze unterstützen kann und dennoch dabei bin, wenn Bündnisse aus tollen Organisationen zusammenfinden. Aktivisitisch sein braucht Energie, und die habe ich nur wenn ich gut auf mich achte. Vielleicht sind es in Zukunft nicht die großen Demos sondern eher Spenden sammeln oder anderweitig aktiv werden. Wenn ich mich aber ausbrenne für gute Sache, ist damit langfristig auch niemandem geholfen. Aktivismus hat viele Formen, genau wie Yoga. Und ganz besonders gut funktionieren beide zusammen.

Will ich noch Yogi*ni sein? Statement zu Schwurbel-Demos in Berlin September 2020 (Kerstin)

Ich habe es doch nur durch die Medien beobachtet. Und doch hat es alles verändert. Ehrlich gesagt habe ich erst einmal eine Woche gebraucht um die Bilder von der Demo in Berlin zu verarbeiten. „Hare Krishna“ neben Reichsflaggen? Ich habe die (Yoga-)Welt nicht mehr verstanden. Aber es wird in anderen großen Städten weiter demonstriert. Es wird in anderen Städten weiter demonstriert. Und deshalb muss ich doch mal was zur fehlenden Abgrenzung sagen.

Abgrenzung und Yoga? Wieso das? Klar, wir Yogis sind doch per se für Grenzenlosigkeit! Nicht umsonst heißt schon das Wort „Yoga“ übersetzt „Verbindung“. Meiner Meinung nach kann aber Verbindung und Toleranz jedoch nur bis zur Intoleranz gehen. Absolute Intoleranz kann von toleranten Menschen nicht toleriert werden. Denn Hass stellt keine Meinung dar. In jedem Fall darf Menschenfeindlichkeit nicht dadurch unterstützt werden, dass man ihre Reihen verstärkt.

Die Grundwerte des Yoga gehen weiter als die Asanas, wodurch Yoga zum Lebensstil wird. Die Yamas und Niyamas widersprechen sich absolut mit Intoleranz. Sie beinhalten Gewaltlosigkeit und Reinheit. Yoga geht von der Gleichheit aller Menschen, ja sogar der aller Lebewesen aus. Deshalb passt es nicht zusammen mit Ideologien, die wenige Menschen über andere erheben.

Ein Jahr später würde ich sagen, dass diese Demo maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir Yoga ist politisch gegründet haben.

TEILE MIT UNS: WELCHE DEMO HAT DICH IN LETZTER ZEIT BEWEGT?


Foto von Anete Lusina von Pexels

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