Queerfeminismus und Yoga

📢Leider gibt es immer noch zu wenig queere Repräsentation in der Yogaszene, sondern stereotype, essentialistische (=festschreibende) Geschlechtsbilder und Heteronormativität in der Yogaszene. Aber wieso passen Feminismus und Yoga überhaupt zusammen? Und was ist eigentlich Queerfeminismus?

Wieso ist Queerfeminismus unbekannt? Leider ist Feminismus immer noch nur als Männer*hass bekannt. Aber es gibt viele feministische Strömungen. Laut Feminismus und Queer Theory ist Geschlecht nicht „von Natur gegeben“, sondern sozial konstruiert. Das Patriachat versucht Personen in vorgeschriebene Rollen zu zwängen. Queerfeminismus ist der Kampf für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung aller Ge-schlechter und aller Sexualitäten.

Was ist die essentialistische Sicht auf Geschlecht?

Aber wieso ist sie so schädlich? Leider wird sie sehr oft mit Spiritualität verbunden. Denn es gibt keine eine „Weiblichkeit“. Niemand kann dir sagen, wie du deine Geschlechtsidentität ausleben sollst. Wird sie von außen festgeschrieben, verleugnet sie die diverse, fluide Realität von Gender.

Denn es gibt unendlich viele Gender-Identitäten, nicht nur zwei. Denk mal an Non-Binäre, Interpersonen und Gender-Queere. Wir haben nicht nur ein lineares Spektrum, sondern es gibt einen freien dreidimensionalen Raum, der sich ständig vergrößert. Lass uns den Essentialismus überwinden! Damit es keine Rollen mehr gibt, die wir erfüllen müssen, sondern nur unendliche Möglichkeiten für jede einzelne Person, egal, wie sie sich identifiziert.

Natürlich gibt es auch Kreise als Safe Space nur für Frauen, Lesben, Trans, Inter, Agender, wo sie sein dürfen, wie sie sind. Und ihnen nicht vorgegeben wird, dass sie zu tanzen, zu singen oder zu gebären haben, um ihre sogenannte Weiblichkeit zu leben.

Das Private ist politisch!

Dabei handelt es sich um einen feministischen Grundsatz, der folgendermaßen erklärt wird. Das vermeintlich Private spiegelt gesellschaftliche Machtdynamiken. Das macht Yoga für uns politisch. Unsere Liebesbeziehungen spiegeln Geschlechter-Dynamiken unserer Gesellschaft. Unsere Berufe wählen wir unter Erwartungen und Druck. Unsere Freizeit gestalten wir so, wie es für unseren Lebensstandart, unsere „Klasse“ angemessen erscheint. Denn das Patriarchat macht keinen Halt an Wohnungstüren. Politik ist nichts, was „da oben“ passiert, sondern durch und mit uns. Vor allem durch Privilegien.

🏳️‍🌈Bei unserer Interpretation der Yogaphilosophie ist es ziemlich klar, dass Pride und Yoga zusammen passen. Yoga baut zwar auf energetischen Gegensätzen auf. HA|THA bedeutet Sonne| Mond. Das heißt nicht nur, dass jeder Mensch beide Energien in sich verbindet, sondern jede Person kann sich mit der zu ihr passenden Energie verbinden. Darauf baut auf, dass es nach dem Prinzip von Ahimsa keine Exklusion aufgrund von Liebe und Sexualität geben sollte, die Welt braucht stattdessen Wahrhaftigkeit (Satya), denn jede*r hat einen göttlichen Kern in sich.

Für mich (Meike) ist Yoga feministisch, weil die feministische Analyse unserer Gesellschaft gewissermaßen der Boden ist, auf dem ich Matte und Meditationskissen auslege. Während ich mich und meine Umwelt mittels feministischer Theorien verstehe, übe ich mich mit meiner liebevollen und geduldigen Yogapraxis darin, antifeministische, sexistische und antidiskriminierende Haltungen praktisch aufzulösen. Gemeinsam ist beiden ein mitfühlender und solidarischer Zugang zur Welt. Mit Feminismus & Yoga wächst Mitgefühl und Solidarität in mir und ich kann es in die Welt tragen.

Queere Yogi*nis, denen du unbedingt folgen solltest!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s