Selbstfürsorge gegen Leistungsdruck ist politisch!

Ist es radikal, Wohlbefinden nicht zur Selbstoptimierung zu nutzen sondern als Widerstand? Das Patriarchat und der Kapitalismus gehören zusammen und beide machen krank. Es gibt jedoch spannende Entwicklungen auf dem Feld (recherchier gern mal critical wellness), in der aus dem Buzzword „selfcare“ eine revolutionäre Praxis, Communityarbeit, mit antirassistischer Perspektive und intersektional gedacht wird.

Leistungsdruck ist eng mit dem Wirtschaftssystem verbunden, in dem wir leben. Er führt uns dazu, Schwäche als „weiblich“ abzuwerten und um jeden Preis zu vermeiden und führt deshalb auch mit Diskriminierung und Machtdynamiken. Aber auch in uns selbst kann es dazu kommen, dass wir uns zu Dingen wirtwörtlich innerlich prügeln, die uns ins Burnout oder in Depressionen leiten. Wenn du darunter leidest, hol dir unbedingt professionelle psychologische Hilfe!

Was ist internalisierter Leistungsdruck?

Wir betrachten nicht das System als Problem, sondern sehen die „Schuld“ bei uns selbst, wenn wir nicht mit der Norm mithalten können.

  • Lieber Kompensation durch (Online-)Shopping oder Ablenkung auf Social Media als Probleme an der Wurzel zu packen
  • Schlechtes Gewissen beim Pause machen
  • Schwäche als schlechte &“weibliche“ Eigenschaft
  • Psychische Probleme sind ein Tabu

Leistungsdruck macht leider vor unserer eigenen Yogapraxis auch keinen Halt. Jahrelang habe ich beispielsweise nach der perfekten Yogapraxis, der perfekten Morgenroutine gesucht. Immerhin ist Instagram voll davon. Wieso soll ich das dann nicht hinbekommen, wenn das andere auch schaffen? Ich habe aufgegeben. Diese Gedanken des Leistungsdrucks im Yoga sogar als diskriminierend enttarnt. Zur Zeit versuche ich, mir täglich mindestens 5 Minuten Zeit für mich zu nehmen. Und auch das klappt nicht immer. Aber das ist ok so, denn… ANOTHER TIME LOUDER FOR THE PEOLE IN THE BACK: es geht beim Yoga um eine Reise, nicht um ein perfektes Bild.

Muss ich eine tägliche Praxis haben?

Der Gedanke einer täglichen Praxis ist nicht nur ableistisch, sondern auch kapitalistisch. Denn wir sind wertvoll, auch ohne täglich die „perfekte“ Leistung zu erbringen. (Natürlich kann man auch täglich praktizieren, aber ich möchte mich eben gegen dieses MUSS dazu aussprechen.)


Foto von Madison Inouye von Pexels

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